GreenCamp Mitglieder

Kommt, wir bewegen was!

Seit knapp zwei Jahren gibt es die unabhängige Informations-, Mitmach- und Vernetzungsplattform Green Camp in Neustadt an der Weinstraße, die sich ehrenamtlich im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Region engagiert. Wir haben bei den beiden Gründern Marco Fraleoni und Frank Luschna mal nachgefragt, wie es zu Green Camp kam und was sie genau machen.

Was hat euch dazu bewogen, Green Camp zu starten?
Frank: Wir sind der Auffassung, dass jeder etwas gegen den Klimawandel tun kann und jeder kleine Beitrag zählt. Häufig herrscht ja das angesichts der Größe des Problems nachvollziehbare Gefühl vor: „Ich alleine kann nichts bewirken.“ Wir sind da anderer Meinung, denn jeder kann in seinem Umfeld als „Vorbild“ für andere fungieren und andere Menschen inspirieren. Und so kann irgendwann eine größere Dynamik entstehen. Wir wissen, dass es vielen Menschen so geht wie uns und wir wissen, dass es Menschen gibt, die schon lange aktiv sind in Sachen Klimaschutz. Diese Menschen wollen wir zusammenbringen und mit ihnen nach Lösungen suchen sowie Interessierten einen Überblick zu Angeboten und Anknüpfungspunkten geben. Wir sehen uns hier als Informations- und Impulsgeber, als Multiplikator für die vielen Aktionen und Projekte und Akteur:innen, die in Neustadt aktiv sind. Die tieferliegenden Gründe sind natürlich die große Sorge bzw. Angst um die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen – Klima, Artenvielfalt und Natur!

Wir machen eine Zeitreise und blicken in das Jahr 2027. Wo steht euer Projekt?
Marco: Spannende Frage. Wir sind aktuell ein Kernteam von sieben Personen und stehen zudem gerade in Kontakt mit drei weiteren, die sich einbringen möchten. Wenn es so weitergeht, eröffnen sich vielleicht neue Möglichkeiten, innerhalb von Neustadt, aber auch über die Stadtgrenzen hinaus, aktiv zu sein. Es bestehen ja heute schon Kontakte zu Initiativen und Projekten außerhalb Neustadts – leider fehlte bislang die Zeit, diese auch zu vertiefen. Vielleicht wirkt das Green Camp im Jahr 2027 ja überregional und es haben sich entsprechende Netzwerke über die Pfalz hinaus gebildet.

Es gibt sicher viele Befürworter eurer Aktionen. Aber gibt es auch Antipathie und wenn ja, wie äußert sich diese?
Frank: Ganz ehrlich, wir haben bislang tatsächlich nur durchweg positiven Zuspruch erhalten von den verschiedensten Seiten. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir undogmatisch, ohne belehren zu wollen, an ein Thema herangehen, bei dem die Emotionen oft hochschlagen. Aber wir sind nicht naiv: Natürlich wird es Menschen geben, die zum Beispiel in der Zeitung von uns lesen und sagen oder denken „Die schon wieder mit ihrem Klimathema“ oder die mit unserem Ansatz nichts anfangen können. Aber das ist okay.

Im Trend - Müllsammeln / Fotografbee

Green Camp Neustadt: Stadtradeln, Müllsammelaktionen, Netzwerktreffen und Aktionsplanung.

Wie kann man sich bei euch engagieren, woher erfährt man von den nächsten geplanten Aktionen?
Marco: Die zwei Fragen beantworten wir am besten getrennt. Zum Engagement: Grob gesagt gibt es drei „Aktionsfelder“ beim Green Camp: Erstens unsere „Info-Kanäle“, z. B. die Website, den zweimonatlichen Newsletter mit inzwischen 400 Abonnenten und einen Facebook-Auftritt. Zweitens den Bereich „Projekte und Aktionen“: Hier sind wir z. B. im Orga-Team des Stadtradelns der Stadt Neustadt, nehmen Teil bei Müllsammelaktionen oder bereiten in Kooperation mit der Stadtverwaltung und einem externen Büro einen Nachhaltigkeits-Event in Neustadt vor, der im Juli dieses Jahres stattfinden soll. Drittens, die klassische Netzwerkarbeit: Netzwerktreffen organisieren und durchführen, Menschen zusammenbringen, wo es sinnvoll ist Tipps geben, an wen man sich wenden kann, Fragen beantworten entweder per E-Mail, telefonisch oder physisch.
Zur zweiten Frage: Wir haben jetzt keinen Kalender, den wir öffentlich machen – schließlich wollen wir ja eher die Projekte der Menschen in unserem Netzwerk „promoten“ und nicht uns. In unserem Newsletter informieren wir immer rückblickend ganz knapp über unser Tun.

Eure Nachhaltigkeitsarbeit ist doch sicherlich auch für die nachkommende Generation und die Jugend wichtig, habt ihr hier schon Kontakte geknüpft?
Frank: Wir sind bislang noch nicht aktiv mit Schulen im Austausch, das haben wir aber definitiv vor! Wir haben aber recht engen Kontakt mit der lokalen FFF-Gruppe und mit der EJN, der „Engagierten Jugend Neustadt“. Beim Thema „Jugend & Green Camp“ gibt es noch viel zu tun und viel Potenzial.

Wie finanziert ihr euer Projekt?
Marco: Wir beziehen keinerlei externe Gelder. Alles, was wir auf die Beine stellen, kommt von uns und von Menschen, die uns – ebenfalls ehrenamtlich – unterstützen. Eine befreundete ITExpertin hat uns z. B. die Website erstellt und uns in das Newsletter- Tool eingearbeitet, eine lokale Werbeagentur hat uns unentgeltlich unsere Postkarten gestaltet und eine Druckerei hat uns diese in einer 2000er-Auflage umsonst gedruckt, ein lokaler Kommunikationsexperte hilft uns sehr dabei, das Green Camp bekannter zu machen. Ohne diese Menschen wäre das Green Camp nicht so erfolgreich. Unter „Freunde“ kann man diese tollen Unterstützer:innen auf unserer Website finden.

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