... und einfach mal in die Mitte  des Gartens setzen,  um das Glück zu genießen.

... und einfach mal in die Mitte des Gartens setzen, um das Glück zu genießen.

Die neue Gartensaison steht in den Startlöchern. Doch Sie wissen noch nicht so richtig, ob Sie sich darauf freuen oder ob Sie es doch lieber bleiben lassen? Vielleicht fragen Sie sich gar, wie Sie den Start ins Gartenjahr vereinfachen können – und nicht alles auf einmal tun?
Die Gemüsehelden schaffen Abhilfe.

Aus dem Frühlingsheft #EM05
Beitrag von den Gemüsehelden Dierbach
www.gemuesehelden-dierbach.de

DAS WICHTIGSTE ZUERST ?
GENÜGEND ZEIT FÜR DIE BEETPLANUNG.

Das Gartenjahr startet bei uns mit der Beetplanung. Am besten eignen sich dafür die Wintermonate, aber es ist noch nicht zu spät! Nehmen Sie sich für die Beetplanung etwas mehr Zeit. Wenn Sie noch Gartenanfänger sind, kann das ganz schön überwältigend und herausfordernd werden. Planen Sie deshalb genügend Zeit ein. Je nach Größe des Gartens brauchen Sie für die Beetplanung vielleicht mehrere Tage. Und jetzt kommt das Wichtigste: Je mehr Sie vorab in die Planung investieren, umso klarer und einfacher ist es dann, erfolgreich in die Gemüsesaison zu starten.

WAS BRAUCHT ES FÜR DEN ANFANG?
SIE SOLLTEN WISSEN, WAS WIE VIEL DAVON UND WANN!

Sie sollten wissen, was Sie essen möchten, wie viel davon und am besten wäre auch eine Vorstellung, wann Sie das Gemüse essen möchten. Schließlich bringt es nichts, wenn 20 Salate,
50 Radieschen und 15 Kohlrabi gleichzeitig erntereif sind. Wenn alle Wünsche zusammengestellt sind, können Sie damit beginnen, diese in Kategorien zu sortieren. Wir planen unsere Beete nach dem Nährstoffbedarf der Gemüsesorten, also ob sie Stark-/Mittel- oder Schwachzehrer sind. Dazu kommen dann noch die Kombinationen der Mischkulturen. Das bekannteste Beispiel ist sicher die Kombination Karotte und Zwiebel. Beide haben jeweils einen berühmten Schädling. Stehen diese beiden aber zusammen auf dem Beet, ist der Schädlingsdruck deutlich minimiert, im besten Fall sogar vermieden. Permanente Beete erleichtern uns in den Folgejahren die Planung. Wenn alles gut gewachsen ist, gibt es ja keinen Grund, etwas an der Beetplanung zu ändern. So können wir mit der gleichen Belegung wieder planen. Wir rutschen dabei immer ein Beet bzw. einen Beetblock weiter. Mit dieser Rotation berücksichtigen wir zusätzlich auch die Fruchtfolge und unterstützen die Boden- und Pflanzengesundheit.


AUSSAAT  UND JUNGPFLANZEN
MITEINANDER KOMBINIEREN ?
EIN AUSSAAT-KALENDER HILFT !

Eine wichtige Frage, die Sie sich im Zusammenhang mit der Beetplanung stellen sollten, ist, ob Sie die Pflanzen selbst anziehen oder kaufen möchten. Beim Kauf sind Sie von den Jungpflanzenanbietern in der Region abhängig und demnach auf diese Sorten beschränkt. Bei der eigenen Jungpflanzenanzucht liegt die Arbeit bei Ihnen. So können Sie aber auch die Vielfalt im Garten und vor allem auf dem Teller erhöhen. Bei der Aussaat und Jungpflanzenanzucht kann so einiges schief gehen. Achten Sie daher am besten auf diese Parameter: Keimtemperatur, Lichtquellen, Feuchtigkeit, Keimdauer und die Qualität des Saatguts.
Gerade war Frühlingsanfang. Können jetzt noch Paprika ausgesät werden? Ist es für Gurken schon zu spät? Hierüber gibt es zahlreiche Bücher und Übersichten. Die brauchen Sie aber nicht unbedingt. Wir erstellen unsere eigene Aussaat-Übersicht auf Grundlage unseres ausgewählten Saatguts. Manche Salate eignen sich eher für den Frühjahrs- und Herbstanbau. Andere sind perfekt für den Sommer geeignet. In der Regel finden Sie alle Angaben auf den Saatgut-Tütchen oder auch in den Katalogen und online bei den Saatgutherstellern. Daran orientiert, können Sie sich einen eigenen Aussaat-Kalender erstellen.

 

WAS GIBT ES JETZT ZU TUN ?
VORANZUCHT, AUCH MIT TRICKS.

Kartoffeln vorkeimen. Um Rhabarber anzutreiben, stülpen Sie einen Topf oder einen Eimer darüber. Die ersten Salate können direkt ins Freiland gesät werden. Die Tomaten-Aussaat beginnt ab Mitte März. Jetzt ist also die perfekte Zeit für den Start in das eigene Tomaten-Paradies. Wenn Sie mit der Voranzucht von Paprika schon im Januar begonnen haben, wird es vermutlich Zeit zum Pikieren. Falls Sie jetzt denken „Mist, die Paprika habe ich vergessen!“. „Kann ich das jetzt noch machen?” Pssst, Geheimtipp: Paprika haben eine lange Entwicklungsphase in ihrer Jugendzeit. Deshalb ist die späteste Aussaat in der Regel auf Anfang März terminiert. Allein die Keimung kann zwei bis drei Wochen dauern. Diese lässt sich beschleunigen, indem Sie die winzige Spitze am Samenkorn abschneiden.
Die Hülle vom Paprika-Samen ist sehr fest. Wenn es eine Lücke gibt, sucht sich der Keimling seinen Weg natürlich da, wo er am leichtesten durchkommt. Wenn die übrigen Keimbedingungen passen, keimt die Paprika innerhalb eines Tages. Und schon haben Sie zwei bis drei Wochen aufgeholt! Sind die jungen Pflänzchen groß genug, können Sie die Pflanzen im Laufe des Aprils zum „Abhärten“ rausstellen. Bitte daran denken, den Wetterbericht ein bisschen zu verfolgen. Falls sich noch mal Frost ankündigt, sorgen Sie für einen entsprechenden Schutz. Das Abhärten bezieht sich auf drei Kriterien. Zum einen auf Temperatur und Licht. Zum anderen auf die Widerstandsfähigkeit bei Wind. Bei der Anzucht im Haus weht vermutlich kein Wind. Damit sich die Pflänzchen an die Bewegung gewöhnen, streifen Sie immer mal mit der Hand darüber, um die Pflänzchen ins Wanken zu bringen. Dabei lernen sie auch, den Strunk zu stärken.

 

BODEN GUT?
ALLES GUT !

Während die Pflänzchen fleißig wachsen, ist es Zeit, die Beete vorzubereiten. Entfernen Sie verklebtes Herbstlaub oder trockene Pflanzenreste von den Beeten. Das Material lässt sich direkt weiterverwenden. Mulchen Sie damit Sträucher oder junge Bäume. Großes Material zusätzlich häckseln. Oder legen Sie zusätzlich eine Totholzhecke oder einen Totholzhaufen damit an. Wenn Sie zeitig mit der Aussaat angefangen haben, schauen Sie immer mal nach, ob Reihensaaten ausgedünnt werden müssen. Dadurch können die Pflänzchen besser wachsen. Im April ist die Wahrscheinlichkeit für Niederschläge noch gut. Damit das Wasser besser in den Boden gelangen kann, hilft es, die Oberfläche aufzubrechen. Daran denken: Einmal hacken, ersetzt dreimal gießen! Ansonsten wäre jetzt auch noch mal eine gute Zeit, den Boden zu lüften. Lassen Sie den Spaten in der Ecke stehen und holen Sie sich eine Grabegabel. Es reicht aus, den Boden damit zu lockern. Ziel ist es, Sauerstoff und Wasser in den Boden zu bekommen. Das Zuhause der Bodenlebewesen muss man dazu nicht auf den Kopf stellen.

DÜNGEN?
MHM, DAS MACHEN VIELE EINFACH MAL SO.

Schwachzehrer würden durch die Düngung und an der Überdosis Vitamine eingehen oder gar nicht erst keimen. Bevor Sie mit dem Düngen beginnen, sollten Sie ein bisschen was über Ihren Boden wissen.
Gegebenenfalls hilft Ihnen eine Bodenprobe weiter. Diese können Sie einschicken und in einem Labor untersuchen lassen. Sie bekommen dann ein Protokoll und sehen, bei welchen Parametern der Boden einen Vitaminmangel hat. Also lieber das Gesteinsmehl erstmal im Eimer belassen und nur verwenden, wenn der Boden den Kalk auch tatsächlich braucht. Auf den Beeten der Starkzehrer können Sie wahrscheinlich schon etwas Dünger zugeben, je nachdem welche Grundlage der Boden aktuell hat. Das können Sie in Form von organischen Materialien machen. Hier bietet sich zum Beispiel die Verwendung von Schafwoll-Pellets an. Sie sind nicht nur ein guter Stickstofflieferant, sondern gleichzeitig noch ein Langzeitdünger und Wasserspeicher.

BRENNESSELN, ERNSTHAFT?
NUTZEN! SIE SIND EIN KLEINES WUNDER.

Die meisten Gärtner wollen sie loswerden. Wir schneiden sie nur ab, brechen die Struktur ein bisschen auf und arbeiten sie im Boden ein oder verwenden sie auch als Mulch. Wenn wir gerade von Brennnesseln sprechen: Für uns ist diese Pflanze ein kleines Wunder.
Wir nutzen die Blätter für Tee, wir rösten die Samen zum Essen und als Mulch und Dünger ist sie in unserem Garten unverzichtbar. Mit Brennnesseljauche lassen sich stickstoffliebende Gemüsesorten optimal unterstützen. Aber auch als Spritzmittel gegen Läuse, wenn es denn unbedingt sein muss. Das natürliche Nahrungsnetz kümmert sich eigentlich ohne unser Zutun darum.

HELFERPFLANZEN ?
KENNEN UND CLEVER NUTZEN.

Tagetes helfen gegen Drahtwürmer, Ringelblumen und Salbei gegen den Kohlweißling, Thymian und Oregano gegen Schnecken und Lavendel gegen Blattläuse und Ameisen. Kapuzinerkresse hingegen zieht Schädlinge an. Da könnte man erstmal denken „Das will ich aber nicht!“, aber einen Schritt weitergedacht bedeutet das, dass die übrigen Pflanzen weniger oder gar nicht befallen sind. Also ruhig die Kapuzinerkresse an die Ränder der Gemüsebeete pflanzen. Jetzt ist mehr Zeit für die übrigen Aufgaben. Kümmern Sie sich um Dinge, die jetzt noch so anstehen. Regentonnen und Sammelbehälter wieder aufstellen und mit Regenwasser füllen. Gegebenenfalls die Bewässerungsschläuche anschließen und testen. Und wenn Sie es im Herbst nicht geschafft haben, dann noch schnell die Gartengeräte säubern. Insektenhotels für Wildbienen oder Marienkäferbehausungen anbringen. Tontöpfchen als Behausungen für Ohrenkneifer putzen und an den Bäumen anbringen. Wie wünschen Ihnen viel Spaß in Ihrem Garten und ein schmackhaftes Erntevergnügen!

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